Langfassung: (Text: aus Märkische Oderzeitung)
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist zum Termin im Ruderclub Beeskow. Sein Terminkalender ist voll. Trotzdem lässt er sich den Druck nicht anmerken. Er begrüßt die Vereinsvorsitzende Dr. Dagmar Voigt, Landrat Frank Steffen, schüttelt viele Hände. Der Regierungschef will einen Scheck übergeben. Begeistert schaut er sich um und lässt sich alles zeigen. Im Fitnessraum bekennt er, dass, angesichts der in Spree und der freien Natur ringsum, sein Training auf dem Ruder-Hometrainer doch nicht mit der Realität vor Ort zu vergleichen ist, lässt sogar den Wunsch anklingen, selbst einmal "wirklich zu rudern".
Etliche Gespräche und erfüllte Selfie-Wünsche junger Sportler später ist es dann so weit. Der feierliche Teil beginnt. Dietmar Woidke redet, verliest aber nicht die für ihn vorbereitete Rede. An den ersten Satz erinnert er sich, sagt er. Er braucht sie aber nicht.
Damit, dass er die wichtigsten Daten im Kopf hat, beweist er, dass es eine Herzensangelegenheit für ihn ist. Er bedankt sich für die ehrenamtliche Tätigkeit im Verein und meint, dass nur so der Sport in Brandenburg vorankommt. Den symbolischen Scheck für die Kinder und Jugendlichen des Vereins übergibt er an Dr. Dagmar Voigt, die Vorsitzende des Vereins.
Übergabe häufig persönlich
Laut Auskunft der stellvertretenden Regierungssprecherin Katharina Strault übergibt Ministerpräsident Woidke bewilligte Lottoschecks häufig persönlich. Jeder Antrag sei eine Einzelfallprüfung und jeder gemeinnützige Verein, der die karitativen, kulturellen und sportlichen Voraussetzungen der Landeshaushaltsordnung erfüllt, könne sich für die Förderung durch Lottomittel des Ministerpräsidenten bewerben, kann einen Antrag an den Ministerpräsidenten und/oder die Mitglieder der Landesregierung stellen. Die Vereinsvorsitzende des Ruderclubs Beeskow, Dr. Dagmar Voigt, meint: "Ich finde das für die Kinder und Jugendlichen toll, dass das so gewürdigt wird, was sie da leisten."
Zirka 40 Kinder und Jugendliche trainieren laut Auskunft der Vereinsvorsitzenden im Ruderclub Beeskow 1920. Hinzu kommt eine Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit dem Rouanet-Gymnasium.
"Bei uns fangen Kinder so ungefähr mit zehn Jahren an mit dem Rudern. Bis 14 ist der Kinderbereich und dann geht es bei sogenannten Junioren weiter. Die derzeit prominenteste Sportlerin, die im Beeskower Verein das Rudern lernte, ist Hermine Krumbein. Sie qualifizierte sich letztes Jahr im September bei der Para-Weltmeisterschaft in Belgrad gemeinsam mit ihrem Zweier-Team-Partner Valentin Luz von der Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 im Mix-Zweier für die Sommer-Paralympics 2024 in Paris.
Genau solche Zweier stehen auf dem Wunschzettel von Dr. Dagmar Voigt. "Da rudern nur zwei Leute. Ohne Steuermann." Sie meint, es käme vor allem auf die Qualität der Boote an. Es seien daher schon hochpreisige Boote, die für die bereits verplanten 14.000 Euro aus Lottomitteln bestellt wurden. Zwei Stück, ein Zweier für den Kinderbereich, einer für den Jugendbereich. Die Boote haben verschiedene Gewichte, so dass sie eben für kleinere oder leichtere Kinder besser geeignet sind. "Im Jugendbereich seien die Boote dann dementsprechend schwerer und könnten auch mehr Gewicht aufnehmen.
neue Boote Ende Mai erwartet
Die Kinder seien schon auf dem Wasser. Das winterliche Hallentraining mit Ergometer, Kraft- und Ausdauertraining ist überstanden. Leider seien die Boote noch nicht da. "Die haben eine längere Lieferzeit und werden wohl wahrscheinlich erst so Ende Mai hier ankommen", bedauert Dr. Dagmar Voigt.
Zum Glück sind das ja nicht die einzigen Boote des Vereins. Der Trainerstab stellt viel auf die Beine mit den Kindern und Jugendlichen, ist mit den Junioren unterwegs in Deutschland auf den verschiedensten Juniorenregatten und deutschen Meisterschaften.
"Und das alles im Ehrenamt, also das ist schon eine tolle Leistung", würdigt die Vereinsvorsitzende ihre Arbeit, die Sportlern des Beeskower Ruderclubs und damit dem Verein im letzten Jahr mehrere Landesmeistertitel einbrachte.
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