Friedland - kleinste Stadt in der Mark Brandenburg
Die Stadt Friedland liegt im nördlichsten Teil der zum Land Brandenburg gehörenden Niederlausitz. Friedland erreicht man von Norden und Süden über die B 168 und liegt 7 km von der Kreisstadt Beeskow entfernt.
Landwirtschaft und Handwerk prägten die Stadtentwicklung. Liebevoll nennt man es noch heute ein typisches "Ackerbürgerstädtchen". Der Charakter eines Ackerbürgerstädtchens ist noch heute in einigen Straßen an den relativ kleinen Häusern mit großen Tordurchfahrten und Ställen auf den Höfen zu erkennen.
Mit nur 750 Einwohnern ist es die kleinste Stadt Brandenburgs und zählt auch zu den kleinsten Städten Deutschlands.

Im Jahr 2001 hat Friedland den 700. Jahrestag seiner Ersterwähnung gefeiert. Seine Entstehung verdankt der Ort einem uralten Handelsweg von Norden (Stettin - Frankfurt/0) in die Lausitz über Cottbus nach Bautzen. Dieser Weg passierte hier auf einem Knüppeldamm die sumpfige Niederung eines Nebentales der Schwielochsee-Rinne. Als Schutz für den Übergang entstand, wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert, eine Burg der Ritter von Strele, die auch als Gründer der Burgen von Storkow und Beeskow gelten. Im Stadtwappen sind die drei Sensenklingen der Streles zu sehen.
In den Jahrhunderten stand Friedland unter der folgenden Herrschaft:
- 1368 Böhmische Landesherrschaft
- 1484 Nikolaus von Kökeritz
- 1523 Johanniterorden
- 1635 Kurfürstentum Sachsen
- 1815 Brandenburgische Herrschaft.
Auch Handel und Handwerk hatten hier ihren Platz. Der Johanniterorden, der von 1523 bis 1811 Besitzer von Burg, Stadt und Amt war, prägte wesentlich die Entwicklung des Ortes. Der Johanniter-Herrenmeister war es auch, der 1709 jüdischen Familien die Niederlassung in Friedland gestattete, mit Auflagen und nicht uneigennützig. Immerhin lebten 1778 bereits 198 Menschen jüdischen Glaubens in der Stadt, was ihr den Namen "Jüdisch Friedland" einbrachte. |
 Kirche mit Wappen
Von ihrer Anwesenheit zeugt der jüdische Friedhof außerhalb der damaligen Stadtgrenzen. Friedland, zur sächsischen Lausitz gehörend, kam 1815 zu Brandenburg / Preußen. Was bietet die Stadt heute dem Besucher? Die auffallendsten Gebäude sind die Burg am Nordrand des Ortes über dem Bachtal und die Kirche am Markt. Ihre äußere Gestalt erhielt die Burg nach dem verheerenden Stadtbrand von 1623. Sie war wohl schon als Wasserburg um 1250 entstanden und bis zum großen Brand mehrfach umgebaut worden. Heute findet man hier die Apotheke des Ortes. Ein Tor mit Zwinger bildet den Zugang. Am. inneren der beiden Tore sind die Wappen ehemaliger Besitzer angebracht. Eine Kirche wird erstmals 1346 erwähnt. 1730 errichtete man die Pfarrkirche. Sie erhielt nach dem Stadtbrand von 1822 einen Erweiterungsbau. In der Nähe des Marktes beginnt die Brauhausgasse, die zu einem Gebäude führte, in dem die Bürger ihr Bier brauen konnten, wegen der Feuergefahr etwas abseits gelegen. Das Haus ist leider völlig verfallen. Den Weg zum Friedhof sollte der Besucher sich vor Ort beschreiben lassen. Zu empfehlen ist ein Besuch der Töpferei Reichmann und ein Spaziergang auf dem Naturlehrpfad. Mehrere Vorwerke, Mühlen sowie die Burg Friedland als Sitz des Ordens im damaligen "Amt Friedland" entstanden bereits unter dem Einfluß des Johanniterordens. |
Amt Friedland
Mit der Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft im April 1991 schufen die Stadt Friedland und 15 Gemeinden die Voraussetzungen zur Gründung des Amtes Friedland/NL am 15. September 1992. Der Zusammenschluß zum Amt Friedland entstand vor allem aufgrund der historischen Umlandfunktion. Ist doch das Gebiet des Amtes fast identisch mit dem Amt Friedland zu Zeiten des Johanniterordens. Das Amtsgebiet grenzt westlich an die Spree mit der Seenkette Leißnitzsee, Glower See und Schwielochsee, östlich an das Schlaubetal nördlich an die Kreisstadt Beeskow und südlich an das Amt Lieberose (heute Landkreis Dahme-Spreewald).  Friedländer Burg |
Mit den Ämtern Tauche/Trebatsch und Neuzelle liegt das Amt Friedland im Süden des Großkreises Oder-Spree. Landschaftlich geprägt von Wäldern und Seen und einer vorherrschenden landwirtschaftlichen Nutzung, bot sich in den vergangenen 20-30 Jahren eine touristische Entwicklung an. Kleine Dörfer ohne Industrie und größere Gewerke waren und sind bezeichnend für die ländliche Entwicklung abseits großer Städte. Die Entfernungen zu solchen Städten wie Cottbus 40 km, Eisenhüttenstadt 30 km, Lübben 25 km, Beeskow 7 km, Fürstenwalde 35 km und Frankfurt (Oder) 40 km sind aber trotzdem recht günstig. Für Urlauber und Touristen sowie ansiedlungswillige Geschäftsleute ist die Entfemung zum politischen und kulturellen Zentrum der Kreisstadt Beeskow ebenfalls interessant.
Zahlreiche Gewerbebetriebe sowie ein Pfarramt, die ortsbildprägenden Kirche und die Burg sind auch heute ein Zeichen für den besonderen Kleinstadtcharakter mit der entsprechenden Umlandfunktion des Amtes Friedland/NL. |